DGL Damen - 2. Spieltag

Am vergangenen Wochenende machten wir uns auf zum zweiten Spieltag der Saison – ins beschauliche, aber trickreiche Widukind-Land. Ein Ort, der zwar klingt wie ein Freizeitpark, aber tatsächlich ein Golfclub mit einem sehr speziellen Charakter ist: eng, gemein, hügelig.

Bereits am Samstag reisten wir zur Proberunde an – hochmotiviert, voller Erwartungen und mit dem festen Willen, den Platz zu zähmen. Nach ein paar Löchern dämmerte uns jedoch: Dieser Platz zähmt UNS! Bereits nach Bahn drei war klar, dass der Platz uns ohne Elektrotrolley an unsere Grenzen bringen würde und es wurde kurzerhand einer aus der Heimat organisiert. Vielen Dank an dieser Stelle an Kerstin Gornik für die Leihgabe.

Zwischen Baumreihen, Schräglagen und raffiniert versteckten Bunkern suchten wir weniger nach Birdies, sondern eher nach verlorenen Bällen und unserer inneren Ruhe. Trotz aller Mühen schafften wir es, den Tag ohne größere Nervenzusammenbrüche zu überstehen. Den Abend haben wir dann bei einer gemeinsamen Runde Indoor Minigolf ausklingen lassen.

Am Sonntag zeigte sich das Wetter von seiner charmantesten Seite – Regen, Wind, noch mehr Regen. Zwischendurch vielleicht ein Hauch Hoffnung am Horizont, dann doch wieder nasse Socken. Die Widukind'schen Bunker hatten sich in matschige Pfützen verwandelt, und der Wind machte aus mancher Abschlagroutine eine spontane Choreografie. Die Bahnen, die gestern schon schmal waren, schienen über Nacht noch enger geworden zu sein. Drives verschwanden rechts im Wald, links im Busch oder ganz klassisch direkt unter dem nächsten Ast.

Aber wir wären nicht wir, wenn wir nicht trotzdem gekämpft hätten. Jeder Schlag war eine Herausforderung und Abenteuer. Zwar war hier und da ein Fluchen zu hören, wenn der Trolley samt Schirm sich mal wieder alleine auf den Weg zur nächsten Bahn machte oder umkippte, aber unterm Strich blieben wir hartnäckig und kämpften um jeden Schlag.

Und siehe da – trotz aller Widrigkeiten schafften wir es, den Tagesplatz 2 hinter dem Bielefelder GC zu ergattern. Und viel wichtiger: In der Gesamtwertung sind wir weiterhin auf Platz 1.

Wir dürfen uns also nicht nur über durchweichte Schuhe, kaputte Handschuhe und feuchte Scorekarten freuen, sondern auch über einen Spitzenplatz, der sich sehen lassen kann.

Ausblick – Auf nach Bielefeld! (Ja, das gibt's wirklich)

Der nächste Spieltag steht bereits in zwei Wochen an – in Bielefeld, dem Zuhause unserer Rivalen vom Wochenende. Wir wissen jetzt schon: Es wird erneut kein Zuckerschlecken, aber wir sind bereit. Proberunde, Analyse, Taktik und dieses Mal vielleicht sogar ein bisschen Sonnenschein? Man darf ja träumen.

Bis dahin heißt es: Regenjacken trocknen, Wedges säubern, und mental auf alles vorbereiten – auch auf Bahnen, die einen in den Wahnsinn treiben.

Amelie Pradel, Captain